Bauherr: | Ev. Kirchengemeinde Vingst-Höhenberg, Köln |
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Grundstücksfläche: | 5.580 m² |
Bruttogeschossfläche: | 400 m² |
Planungsbeginn: | 1955 |
Fertigstellung: | 1957 / 1961 |
Das Gemeindezentrum steht, nahezu unauffällig in die benachbarte Wohnbebauung eingebettet, auf einem Eckgrundstück. Eine kleine Grünanlage schafft etwas Distanz zu den Straßen. Der später errichtete Kampanile tritt, Aufmerksamkeit weckend, nahe an eine der Straße heran. Das Gemeindezentrum ist als eine mit Ziegeln und Betonfertigteilen ausgefachte Stahlbetonrahmenkonstruktion mit abschließendem Satteldach errichtet. Über längsrechteckiger Grundfläche stehend, wendet es sich mit seiner vollständig mit Ziegeln verkleideten Giebelfassade der Straße zu. Hier weist sich das Gebäude mittels einer dichten Folge von Kreuzen, die aus vorgezogenen Steinen formuliert sind, als Kirche aus. In eine Fuge, die Kirche und Gemeindesaal von den Wirtschaftsräumen trennt, sind alle Zugänge zu den Räumen des Zentrums gelegt. Über die Fuge hinweg werden alle Räume von dem von einer offenen Stahlrohrkonstruktion getragenen Satteldach zusammen gebunden. In den längsrechteckigen Kirchensaal ist eine tief in den Raum eingreifende Empore eingezogen. Sie wird von einer geschosshohen Wand getragen, die den Kirchensaal rückwärtig bis zur Höhe der Empore schließt. Den so entstandenen Raum füllt der Gemeindesaal, der über eine Falttür mit dem Kirchenraum verbunden ist.
Die Längswände des Kirchensaales werden von Betonständern in je sieben Felder unterteilt. Davon sind fünf direkt auf den Kirchensaal bezogen, die übrigen beiden dagegen auf die Empore, so dass sie nicht direkt in Erscheinung treten. Vier aufeinander folgende Saalfelder sind mittels verglaster Betonkassetten gefüllt. Das zur Empore verbindende Feld hingegen ist mit Ziegeln ausgefacht. Der Altar steht, von Kanzel und Taufe flankiert, vor der vollständig geschlossenen Giebelwand mittig auf der Längsachse. Dadurch sind die Prinzipalstücke von den Gläubigen aus frei einsehbar. Die verglasten Kassetten führen dem Kirchsaal ein diffuses, aber gleichmäßiges Licht zu; die Empore erhält über wandfeldbreite Blankglasfenster Tageslicht.